Kassel
– Santiago de Compostella
Mit dem
Pilgerwagen immer hinterher
Wandern ist doch eine Fortbewegungsart, die im modernen
Zeitalter der fortschreitenden Industrialisierung so überflüssig wie ein
Pferdefuhrwerk ist, oder?
Und doch gibt es da wohl eine Reise von A nach B, die
angeblich nicht sehr viel mit Wandern zu tun haben soll, obwohl so manche
Äußerlichkeiten doch eine ziemliche Ähnlichkeit haben.
Im Wesentlichen möchte ich da einmal mit dem Rucksack
beginnen, der beim Einen leichter oder für eine größere Strecke auch einmal
etwas schwerer sein kann. Ja, und Wanderschuhe, mache tragen richtige
Wanderstiefel, manche bevorzugen jedoch auch Halbschuhe oder sogar Sandalen und
vielleicht noch Wanderstöcke, die vielfach durch die Klick – Klack – Nordic –
Walking – Stöcke abgelöst wurden. Ansonsten ist es doch jedem selber
überlassen, was er auf seiner Wanderung noch alles mitschleppen will.
Manche
betrachten es fast wissenschaftlich, nennen es Minimalisierung auch in Bezug
auf den zu gehenden Weg und einen damit verbundenen Zweck, wobei ich bei den
Zweckmäßigen bin, weil auch Übernachtungen im Schlafsack und Zelt in Frage
kommen. Da wird dann auch eine komplette Kochmöglichkeit und Geschirr im begrenzten Maße dabei sein.
Und schon bin ich vom eigentlichen Wandern abgewichen und
habe mich schon auf meinen Pilgerweg begeben, wobei es eigentlich ja bisher nur
ein Gedanke ist, der sich im Laufe von einigen Jahren gebildete und immer
wieder vorgekramte Gedanke an den Jakobsweg. Und das ist dann nämlich nicht
mehr wandern, sondern Pilgern.
Seit einem Jahr lässt mich der immer stärker werdende
Gedanke nicht mehr los, ich will ihn gehen, den Jakobsweg, meinen Jakobsweg.
Noch habe ich die körperlichen Fähigkeiten dazu, glaube
ich zumindest. Gut, gesundheitliche Einschränkungen zwingen mich dazu, mir den
Transport meiner Ausrüstung gut zu überdenken, weil ich mit Tragen wohl nicht mehr
klarkomme. Nicht nur, weil ich vielleicht etwas mehr an Gewicht mitnehme oder wegen möglichst vieler Übernachtungen im Zelt,
sei es auf einer schönen Wiese oder einem Campingplatz, der sich mir irgendwo
auf meinem Weg von Kassel nach Santiago de Compostella bietet.
Das sind geschätzte 2700 km, aufgeteilt auf einen
Zeitraum von etwa fünf Monaten, also gute 550 km im Monat durch Deutschland,
Frankreich und Spanien über den Camino del Norte an der Küste entlang. Mein Begleiter
dabei ist mein Pilgerwagen, der eigentlich mal als Fahrradanhänger für den
Transport von Kindern gedacht war und nun durch meine Umbauten meinem Zweck
dienen muss.
So ist mein Pilgerwagen entstanden
Nach vielem Nachdenken und ungefähren Vorstellungen
machte ich mich auf die Suche nach solch einem Fahrradanhänger. In den Kleinanzeigen von ebay habe ich einen in meiner Nähe zu einem
von mir akzeptablen Preis von 45,- Euro gefunden und abgeholt.
Er sah in etwa so aus, das Original hatte ich, warum auch immer, nicht fotografiert:
Mir ging es dabei lediglich um den Unterbau mit den
Rädern, es waren immerhin 20-Zoll-Räder, mit denen man schon mal über eine
Bordsteinkante rollen konnte oder auch mal durch unebenes Gelände. Sie waren
einzeln aufgehängt und mit Schnellspannverschlüssen gesichert.
Diese Bilder sind jedoch nur ein Beispiel, denn meiner
hatte einen kompletten Aluminium-Rohrrahmen.
Nach dem Zerlegen blieben folgende Komponenten übrig, die Riffelblech-Platte hatte ich schon passend besorgt, über eine Kante gebogen und aufgeschraubt:
Hier die Unterseite vom Rahmen. Diese Platte habe ich mit
weiteren Alu-Rohren von oben verschraubt und dafür auch sogleich Schraubösen
verwendet, die eine Ladungssicherung ermöglichen sollten.
In die aufgesetzten Alu-Rohre, 22 mm Durmesser mit einem
Innendurchmesser von 21 konnte ich nun die gebogenen Zugstangen einhängen.
Durch eine Bohrung von 5mm und verwendeten Sicherheitssplinten von 4 mm
Durchmessen hatte ich automatisch eine gewisse Beweglichkeit im Zuggestänge.
Natürlich kamen dann auch noch ein paar Spielzeuge hinzu,
Griffe waren unabdingbar, aber die Hupe hatte ich noch und einen
Fahrradcomputer machte auch Sinn.
Genutzt werden kann er dann mit unterschiedlicher
Beladung, wobei die leichte Ausführung zum Pilgern gedacht ist.
Zum Ziehen habe ich mir ein Koppeltragegestell von der
Bundeswehr besorgt und auf meine Zwecke geändert, so konnte ich das Zuggestänge
problemlos einhängen und mit beiden Händen frei laufen.
Wenn jetzt noch Fragen dazu sind, einfach loslegen.
Und dann gab es da natürlich auch einen Testlauf
2014-07-20
Spangenberg – Metebach
Ich war im Jahr 2013 durch einen lieben Freund auf eine Veranstaltung hingewiesen worden, die, so meinte er zumindest, mir vielleicht auch etwas geben würde. Diesen Freund kannte ich aus einer Internet-Gruppe, die sich im Camping-Bereich mit Klappen und Falten beschäftigte.
So nannte man als Überschrift alles, was man zum Camping brauchen konnte, es aber erst durch Klappen und Falten aufbauen mußte. Meist waren es Camping-Zelt-Anhänger mit Bezeichnungen wie Klappfix oder Camptourist, man kann schon die Wortschöpfungsfähigkeit aus den "Neuen Bundesländern" heraushören. Die Hauszelte in Anhängern konnten auch mit kleinen Fahrzeugen gezogen werden und dann vor Ort schnell aufgebaut, also geklappt und gefaltet werden, um dann auf einem "Zeltplatz" mit einer Art Schloss auf Rädern allen anderen zeigen zu können, wie "ein richtiges Zelt" aussehen könnte, in dem eine ganze Familie bequem einen auch längeren Urlaub verbringen konnte.
Und eben dieser Freund, natürlich war er aus "dem Osten" sprach mich auf "Die Zeltstadt" an. Arnulf erklärte mir, daß es sich um eine Veranstaltung der freien evangelichen Kirche Mitteldeutschland handelt, auf der sich wohl so 1800 Christen treffen, die in einer Woche unter minimalen Bedingungen so ein wenig Einkehr halten würden, jeder auf seine Art und Weise. Es würde sehr viel geboten, aber niemand wird gezwungen, an den verschiedneen Seminaren teilzunehmen. Das große Überthema des Jahres 2013 war übrigens "Herausforderung Glaube".
Und für das Jahr 2014 stand nun diese Zeltstadt, allerdungs unter dem Tenor "Provokation Jesus" Ende Juli wieder an und ich hatte mich bereits zu Anfang des Jahres wieder angemeldet, weil ich vom Vorjahr sehr viel für mich mitgenommen habe.
Ich sah aber noch keine gedankliche Verbindung mit dem in mir reifenden Entschluß den Jakobsweg zu gehen, und zwar wenn schon, denn schon von Kassel aus nach Santiago de Compostella und eventuell auch bis nach Finesterre ans Ende der Welt.
Ich sah aber noch keine gedankliche Verbindung mit dem in mir reifenden Entschluß den Jakobsweg zu gehen, und zwar wenn schon, denn schon von Kassel aus nach Santiago de Compostella und eventuell auch bis nach Finesterre ans Ende der Welt.
Und doch tauchte irgendwann die Frage auf, wie es denn automässig gehen könnte. Zum Ziehen meines Camptourist brauche ich ein Auto, zu Fuß haut das nicht hin. Doch das Auto wurde beruflich von meinem Partner gebraucht und stand so nicht zur Verfügung.
Und in dieser Überlegung kam nun mein bereits im Bau befindlicher Pilgerwagen ins Spiel, warum sollte ich nicht von unserem Campingplatz aus die etwa 80 km in mehreren Etappen zur Probe laufen.
Etwa Anfang
Juli 2014 fasste ich also den Entschluß, die Strecke von Spangenberg nach
Metebach zur diesjährigen Zeltstadt zu Testzwecken zu Fuß zu gehen. Da ich nichts Schweres tragen kann, war ich ja bereits mit dem Bau meines Pilgerwagens für meinen für 2015 geplanten Weg nach Santiago de Compostella ziemlich weit fortgeschritten und der sollte mich dann auch nach Metebach in Thüringen begleiten.
Ich habe
mir aus einem Fahrradanhänger für den Transport von Kindern einen Pilgerwagen
zum Nachziehen gebaut und der ist meiner Meinung nach bereits voll
einsatzfähig. Auch die erforderliche Ausrüstung ist eigentlich komplett, auf
jeden Fall sind ein Zelt dabei, Schlafsack, Isomatte, auch die Küchenausrüstung
waren schon so gut wie komplett.
Ursprünglich wollte ich ja mit dem Zeltanhänger, einem Camptourist CT7 noch aus DDR-Zeiten, zur Veranstaltung „Die Zeltstadt“ fahren. Das ist allein schon wegen der Aufbaugröße von etwa 4 x 5 Metern Grundfläche sowas wie Comfort-Camping, aber mein Partner braucht den PKW für seinen Weg zur Arbeit und darum habe ich mich entschlossen, umzudisponieren.
Ich wollte
also mit meinem Pilgerwagen zu Fuß die Strecke von gut 80km bewältigen und nahm
mir dafür fünf Tage Zeit, also von Sonntag bis zum Ankunftstag am Freitag.
Nachdem ich
also bereits in vielen Pilgerforen davon gelesen habe, daß manche Tagesetappen
von 30 und mehr km ohne Probleme gegangen sind, habe ich meine Forderung erst
einmal auf knapp 20 km begrenzt, zumal ich nicht der Wanderer vor dem Herrn bin
und ich auch keine Vergleiche hatte, wie Pilger vorangekommen sind, die einen
Pilgerwagen benutzen oder benutzt haben.
Auf ebenen
Strecken und auch auf Asphalt sehe ich da ganz klare Vorteile für den
Pilgerwagen, doch wie sieht es aus, wenn es bergauf geht oder der Untergrund
steinig und uneben ist und was sagt der Körper bzw. die Füße zu endlosen
Strecken auf Asphalt.
Andeutungen dazu habe ich ja schon gelesen und es kam
sogar soweit, daß Strecken mit hohem Asphaltanteil sogar gemieden wurden. Ich
dachte mir: des Einen Freud, des Anderen Leid und habe diesen Differenzierungen
erst einmal keine erhöhte Priorität beigemessen.
Also habe ich meinen Pilgerwagen gepackt und weil ich die Sachen ja nicht tragen brauchte, kam immer mehr drauf und wurde verstaut und verpackt und sah ja eigentlich ganz manierlich aus für jemanden, der für zwei Wochen unterwegs sein wird, dachte ich mir. Und viele Nachbarn auf dem Campingplatz staunten nicht schlecht und ah und oh und toll und was weiß ich nicht noch alles ließen jede Vorsicht fehlen.
Und dann
ging es Sonntag morgen nach einem guten Frühstück los. Ich wollte weg und nichts
konnte mich noch halten. Doch schon bei der Ausfahrt aus dem Campingplatz,
diese kleine gemeine Steigung hatte es doch schon in sich. Und für mich gab es
kein Zurück mehr, ich mußte ja noch am Campingplatz entlang quasi einseitig
Spalier laufen, einige riefen noch, tschüß Herbert komm gut an und wieder
zurück.
Wenn man dort mit dem Auto entlang fährt, ist da nichts von Steigung zu
spüren, gar nichts. Aber ich saß ja nicht im Auto, ich hatte mich ja vor meinen
„Sulky“ gespannt, um in den nächsten Tagen etwas mehr als 80 km zu laufen. Das
frische Lied aus den freudigen Lungen ist mir schon nach kurzer Zeit vergangen
aber die Frage nach dem Warum stellte ich mir noch nicht.
Die richtigen Höhenmeter hatte ich ja auch noch nicht erreicht, wußte aber, daß es von 240 auch auf gute 420 hoch gehen wird und das nicht nur einmal. Gepfiffen habe ich wie nach 20 Kippen in zwei Stunden, aber ich rauche doch seit 14 Jahren nicht mehr und trotzdem ist genau jetzt der Raubbau am eigenen Körper zu spüren, 70 Kippen am Tag damals und davor auch noch viel zu viel Alkohol, das zehrt, und bei jedem neuen Anstieg kommen die Gedanken genau daran.
Nein, so
habe ich mir meine erste Etappe nicht vorgestellt, ich bin ja auch gewarnt
worden, zwar bezogen sich diese Warnungen auf meinen Weg im nächsten Jahr, aber
dies war ja immerhin ein Test dafür, auch ein Materialtest für meinen
Pilgerwagen.
Während einer Steigung habe ich von meinem Wasservorrat in zwei
Kanistern gleich mal etwa dreiviertel in die Prärie geschüttet, es waren
immerhin etwa 7 Kilo weniger, die sich auch bemerkbar gemacht haben. Es ging
dabei nicht um den Pilgerwagen in seiner Konstruktion, der hätte noch mehr
ausgehalten, aber bei mir sah es da ganz anders aus, auf mehr wollte ich jedoch
noch nicht verzichten.
Eines kann
ich jetzt nach der ersten Etappe schon feststellen, es ist eine reife und
robuste Konstruktion geworden und das, obwohl ich ihn, wie ich gemerkt habe,
auf meine körperliche Konstitution und auch meinen Bedarf bedacht total
überladen hatte.
In einer
kleinen Ortschaft kurz vor Frielen bin ich dann zu dem Schluß gekommen, daß 16
km für den ersten Tag reichen könnten. Es war bereits nachmittags gegen 16 Uhr
und ich habe ganz schön Power gelassen, meine Füße taten weh, ich wollte nur schnell aus den Schuhen raus, es war heiß, sehr heiß und trotz der
Schatten spendenden Bäume durch den Wald waren es wohl immer noch mehr als 30 Grad.
Auf einem
Grundstück stand vor einer Scheune ein älteres Wohnmobil, direkt daneben auf
einer Liege lag ein Mann irgendwo zwischen 40 und 50. Ich bin also mit meinem
Pilgerwagen abgebogen und da kein Zaun um das Grundstück herum war bin ich
gleich drauf gefahren, um nicht mit meinem Pilgerwagen auf der Straße zu
bleiben.
Nach einer kurzen Erklärung über mein Auftreten habe ich ja eigentlich
nur gefragt, ob er einen Platz wüßte, wo ich mein Zelt aufstellen könnte, da
ich irgendwie für eine Nacht unterkommen wollte. Ja sagte er, überhaupt kein
Problem, für ein Zelt hätte er immer noch einen Platz hinter seiner Scheune,
ich könnte aber auch auf ein anderes ebenfalls ihm gehörendes Grundstück, wenn
ich es vorziehen wollte, ganz alleine zu sein.
Damit habe
ich ja nun gar nicht gerechnet, und während wir hinter die Scheune gingen, wo
er mir den Platz zeigen wollte, erwähnte er fast schon beiläufig, daß er auch
mal im tiefsten Winter zwei Obdachlose bei sich aufgenommen habe, damit sie
über den Winter kommen. Ich habe nicht einmal nach seinem Namen gefragt. Er kümmerte sich noch rührend um mich, fragte mehrmals
ob ich noch etwas bräuchte und über frisches Wasser zum Mittnehmen könnten wir
ja morgen noch nachdenken. Ach so, einen Tisch und einen Campingstuhl zauberte
er auch noch aus seiner Scheune, Herz, was brauchst Du mehr. Ist doch schon ein
kleiner Ausgleich für mein Übergewicht auf dem Pilgerwagen.
Test – Test!
2014-07-21
Spangenberg – Metebach
Das leichte Gefälle in dem Zelt sollte nicht unbedingt das größte Problem sein und ich hatte auch mit dem Einschlafen keine großen Probleme, obwohl ich eigentlich weiß, mit dem Kopf nach unten schlafe ich nicht besonders gut.
Aber etwa 16
km mit dem zu schweren Wagen steckten mir in den Knochen, ich nahm zwar wahr,
daß etwa gegen 23 Uhr die ersten Tropfen aufs Zelt klopften, war aber noch gut
drauf, versuchte mich auf die andere Seite zu drehen, was in und mit dem
Schlafsack gar nicht so einfach war, schlief aber wieder ein.
Eine
ähnliche Situation stellte sich wohl nochmal so gegen 01.00 Uhr ein, jedoch
griff ich irgendwie ins Nasse. Es war nicht einfach feucht, es war nass und das
was nass war, war mein Schlafsack. Ich hörte auch noch die Regentropfen, die
heftig aufs Zelt prasselten und ich hörte auch die, die in meinem Zelt
tropften.
Nach kurzer
Besinnung stellte ich dann fest, daß das ganze Zelt nass war. Auf dem Zeltboden
stand das Wasser, die Isomatte meldete schon fast „Land unter“ und es tropfte
weiter, aus den Nähten und selbst von der Zeltplane, auch ohne daß ich daran
gekommen wäre.
Es gab
eigentlich nichts mehr zu entscheiden, das wurde mir abgenommen. So konnte ich
mit dem Rest der Nacht nichts mehr anfangen und begann, alles so
zusammen zu packen, daß ich es irgendwie wieder auf meinem Pilgerwagen verstauen
konnte. Daß ich dabei auch noch rundherum nass wurde, sei nur nebensächlich
erwähnt, zum Glück waren die Außentemperaturen immer noch bei knapp 20 Grad,
sodaß ich nicht befürchten mußte, mir eine wahnsinnige Erkältung einzufangen.
Ich wollte
auch erst einmal nur ins Trockene und wußte um die fachwerkähnlich aufgebaute
Bushaltestelle oben an der Straße. Das Fachwerk war zwar offen, aber es regnete
durch das großzügige Vordach bestimmt nicht herein. Kurz vor zwei kramte ich mein Handy
raus, ok, Empfang war da und auch gut und ich wußte, Ralf würde das Klingeln
auch hören. Daß ich ihn aus dem Tiefschlaf klingeln würde, war mir schon klar,
aber ich weiß, auf ihn kann ich mich verlassen. Er würde sich sofort in die Spur
machen und ich war heilfroh.
Meiner
Rechnung zufolge brauchte er wohl mit Anziehen und unter Beachtung des
schlechten Wetters gute 20 Minuten für die knapp 16 km, zumal es ja auch durch
den dichten Wald mit vielen Kurven und viel bergauf und –ab ging. Nicht ein
einziges Auto befuhr um diese Zeit die Straße und als ich nach meiner
Berechnung ein Auto von weitem aus der Richtung kommen hörte, wußte ich, daß
nur er es sein konnte. Mit meiner Taschenlampe malte ich Kreise in die dunkle
Nacht, die mit näherkommendem Fahrgeräusch dann auch von den Scheinwerfern
erhellt wurde. Ich hatte ihm die Stelle aber auch gut beschrieben und er konnte
gleich hinter der Bushaltestelle wenden.
Innerhalb
kürzester Zeit haben wir alles verstaut, er hatte ja schon in weiser
Voraussicht die Rücksitze vom Kombi nach vorne geklappt und so passte alles
ohne großes Stapeln hinein.
Auf unserem Campingplatz angekommen, ging es gleich in Bett und ich war froh, daß mich Ralf aus meiner "Seenot" gerettet hatte.
Tags drauf
habe ich mich um die ganzen nassen Sachen gekümmert, zum Glück konnte ich alles
unter dem Carport unterbringen und das Wetter spielte auch wieder mit.
Damit ist
zwar der Test, von Spangenberg nach Metebach zu laufen, gescheitert, aber die Erfahrungen,
die ich daraus mitnehmen konnte, werde ich in 2015 auf meinem Weg nach Santiago
de Compostella gut gebrauchen.
Das Zelt ist
zwischendurch ausgetauscht, ich habe in einem Outdoor-Laden ein sehr günstiges
finden können, welches durch die doppelte Bespannung und die höhere Dichtigkeit
des Stoffes mehr Feuchtigkeit abhalten sollte. Ein mehrtägiger Test ist jedoch
jetzt im Herbst auch noch geplant.
Achso, nach
Metebach zur Veranstaltung "Die Zeltstadt" bin ich dann doch noch
gekommen. Ich habe unter der Woche den Camptourist von Kassel aus der Garage geholt und ihn mit zum Campingplatz genommen. Da Ralf am Freitag erst mittags arbeiten mußte, konnten wir in der Frühe mit dem Camptourist hinten dran nach Thüringen fahren und Ralf kam trotzdem noch rechtzeitig zurück, um zur Arbeit zu fahren. Ich konnte in aller Ruhe meinen Anhänger in ein grosses Hauszelt umwandeln, sowie ordentlich verspannen und hatte in der dann folgenden Woche schon sehr
viel Zeit, mich mit "Ihm da oben" über mein Vorhaben im nächsten Jahr
zu unterhalten.
Eigentlich schade ist es, daß ich ja 2015 unterwegs sein werde und dann nicht zur Zeltstadt nach Thüringen fahren kann, gerade weil die wieder so ein geniales Thema gefunden haben: "Zurück zum Ziel"
Hallo :)
AntwortenLöschenIch würde gerne wissen, wie genau Sie das Koppeltragegestell für Ihre zwecke verändert haben?. Ich sehr einen großen D-Ring (denke das es sowas ist). Was genau ist dies und wie haben Sie ihn an der Koppel befestigt?
VG Peter
Diese Lösung habe ich wieder verworfen, es war übrigens ein Ring von einem Feuerwehrgürtel. Stattdessen habe ich mir über ebay zwei "Koppelschlaufen" jeweils mit einem Karabinerhaken dran besorgt, die es in unterschiedlichen Längen gibt. Damit bin ich sehr gut klargekommen.
LöschenGruß
Herbert
Hallo,
Löschendanke für den Hinweis :). Hätten Sie evtl. ein Foto?
Gruß Peter